Franz Demattio (1919 - 2012)
Franz Demattio war ein typischer „Eisenbacher Bueb“. Im Jahre 1919 als 13. von 14. Kindern italienischer Einwanderer in Eisenbach geboren, entschied er sich selbstverständlich für den Beruf des Feinmechanikers. Nach der Ausbildungszeit wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und versah zwischen 1939 und 1945 als Flugzeugmechaniker seinen Dienst auf Feldflugplätzen von Nordfrankreich bis in die damalige Sowjetunion. Erst in den letzten Kriegstagen geriet er in britische Kriegsgefangenschaft, aus der er nach wenigen Monaten entlassen wurde. Zurück in Eisenbach gründete er eine Familie, machte seinen Meister und arbeitete bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1982 in unterschiedlichen Funktionen bei einem namhaften, inzwischen international agierenden Eisenbacher Antriebshersteller.
Es ist heute leider nicht bekannt, was Franz Demattio im Jahre 1979 dazu bewogen hat sein erstes Dampfmaschinen-Modell zu bauen? War es der „drohende Ruhestand“ ohne die bis dahin tägliche Arbeit an präzisen Metallbauteilen oder einfach Interesse an der alten Mechanik und Antriebsform?
Bekannt ist, dass Franz Demattio von 1979 bis kurz vor seinem Tod im Jahre 2012 über 100 funktionsfähige Dampfmaschinen-Modelle baute, die er alle in der Werkstatt im Keller seines Hauses auf einer Schäublin-Präzisions-Drehbank mit Fräsaufsatz und Teilapparat selbst fertigte. Waren es zu Beginn noch Bausätze von Anbietern wie Stuart Models, begann Franz Demattio schon sehr bald diese Bausätze zu modifizieren oder mit Anbauten wie z.B. Generatoren zu ergänzen.
Später folgten dann auch komplette Eigenentwicklungen wie z.B. ein 6-Zylinder Dampfsternmotor, der ihn auch in Modellbaukreisen zu einer gewissen Bekanntheit verhalf.